Protestkundgebung gegen die Veranstaltung mit Arne Schimmer (NPD) in der Burschenschaft Dresdensia Rugia in Giessen am 21.10.2011

geschrieben von Bündniss gegen Rechts Gießen

18. Oktober 2011

Protestkundgebung gegen die Veranstaltung mit Arne Schimmer (NPD) in der Burschenschaft Dresdensia Rugia in Giessen am 21.10.2011

Veranstaltung mit Arne Schimmer (NPD) in der Burschenschaft Dresdensia Rugia in Giessen am 21.10.2011 Für den 21.10.2011 ist von der Gießener Studentenverbindung „Dresdensia-Rugia“ (DR) ein Vortrag mit dem sächsischen NPD-Landtagsabgordneten, Arne Schimmer, angekündigt. Die Veranstaltung ist laut Sophia Stern, Pressesprecherin der antifaschistischen gruppe 5 aus Marburg, Auftakt zu einem ganzen Aktionswochenende rechter Burschenschaften in Marburg und Gießen. „Vorträge von NPDlern in Gießen, am nächsten Tag Trinkgelage in Marburg. Dies scheint das Glück der Burschenschafter zu sein.“ Am 22.10.2011 findet in Marburg ein Treffen der besonderen Art statt: Im Verbindungshaus der Burschenschaft Germania Marburg treffen sich mehrere Verbindungen des äußersten rechten Randes der Deutschen Burschenschaft (DB) aus ganz Deutschland zu einer sogenannten Sternkneipe. Die DR ist in Gießen bereits des öfteren wegen der Aktivitäten ihrer Mitglieder in NPD und der ebenfalls extrem rechten Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland (JLO) kritisiert worden. Sie pflegt ein völkisches Weltbild, ihre Mitglieder verherrlichen den Nationalsozialismus und relativieren den Holocaust. So sprach Jürgen W. Gansel NPD – Abgeordneter im sächsischen Landtag 2004 vom angeblichen „alliierten Bombenholocaust“ und machte damit bundesweit Schlagzeilen. Im Verbindungshaus der DR im Großen Steinweg 21 wurde vor wenigen Jahren außerdem zu einer Reihe von Festen unter dem Titel „Wolfstanz“ geladen. Bei diesen Veranstaltungen waren sogenannte PAs (Plattenaufleger) aus dem Bereich des Gothik-Spektrum angekündigt, die ihre rechte Gesinnung keineswegs zu verbergen versuchten. Aktuell ist die DR die letzte Gießener Burschenschaft die noch Mitglied im Verband „Deutsche Burschenschaft“ (DB) ist. Schlagzeilen machte die DB bundesweit mit ihrem letzten Burschentag, eine alljährliche Veranstaltung in Eisenach mit Fackelmärschen. Die Bonner Burschenschaft der Raczeks hatte geplant, einen Antrag einzubringen, der die Mitgliederaufnahme neu regeln sollte. Demnach könne nur ein männlicher deutscher Student mit „deutschen Wurzeln“ Mitglied werden, was (laut Spiegel-online) einem „Ariernachweis“ gleichkommt. Die Frankfurter Rundschau berichtete zudem von „Sieg Heil-Rufen“ in den Kellergewölben der Veranstaltungsräume. Deutschland ist dem völkischen Weltbild der DB zufolge auch nicht die Bundesrepublik, als süddeutsche Landesteile beispielsweise sehen die Burschenschafter auch Österreich und Süd-Tirol an. Der Referent des Abends, Arne Schimmer sitzt für die NPD im sächsischen Landtag. Schimmer ist in Gießen kein Unbekannter. Ebenso wie Jürgen Gansel, Matthias Müller (JLO, RCDS, nunmehr ebenfalls Mitglied der Raczeks) und Stefan Rochow (ehemaliges Mitglied der DR und einstiger Bundesvorsitzender der Jungen Nationaldemokraten) stammt er aus den Reihen der DR. Neben den hier Genannten, deren Aktivitäten für die NPD bereits seit Jahren bekannt sind, finden sich nunmehr noch zwei weitere Mitglieder in den Reihen der DR wieder, die für die NPD aktiv waren bzw. sind. So kandidierte Wolfgang Traxel (der bereits seit den 1980ern als umtriebiger Publizist der extremen Rechten bekannt ist) für den NPD-Kreisverband Südpfalz. Michael Hahn sitzt im Landesvorstand der NPD in Niedersachsen. Schimmer selbst war Bundesvorstandsmitglied des Nationaldemokratischen Hochschulbund (NHB). Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich hierbei um eine NPD-nahe Hochschulgruppe. An der Gießener Universität absolvierte Schimmer ein Studium der Volkswirtschaftslehre. Als Journalist arbeitete Schimmer als Redakteur für die „Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen“, schrieb zugleich jedoch auch für das NPD-Parteiorgan „Deutsche Stimme“ und die rechtskonservative „Junge Freiheit“. Das Bündnis gegen Rechts fordert alle Menschen auf: sich diesen geschichtsrevisionistischen, sexistischen und reaktionären Positionen der Deutschen Burschenschaft entgegenstellen! diese Veranstaltung der Nazis nicht widerspruchslos hinzunehmen!

Bündnis gegen Rechts Gießen